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Die wohlbehütete Susanne feiert ihren 16. Geburtstag. Sie nimmt all ihren Mut zusammen und lädt den attraktiven Klassenkameraden Josch zu ihrer Party ein. Damit provoziert sie dessen Freundin Linda, die ohnehin Susanne beneidet. Zusammen mit ihrer Clique will Linda ihr einen Denkzettel verpassen. Regisseur Thomas Stiller zeigt mit seinem ambitionierten Drama die Mechanismen jugendlicher Gewalt.
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Susanne Wagner wird 16, ihre Freunde und Freundinnen sind zur Feier erschienen - nur das Geburtstagskind fehlt. Ihre Mutter Nora macht sich Sorgen. Was ist geschehen? Susanne ist heimlich verliebt in ihren Klassenkameraden Josch, den sie auch zur Party einladen wollte. Sie provozierte damit aber den Hass der ruppigen, mit Josch liierten Mitschülerin Linda. Der sensible Junge tanzt ebenso wie die unscheinbare Kati nach Lindas Pfeife. Zu Hause aber hat die schnoddrige Anführerin nichts zu melden. Ihr Vater Robert missbraucht sie; ihre Mutter Marianne erschließt davor die Augen, für sie ist die Tochter ein Monster. Tatsächlich gibt Linda sich alle Mühe, diesem Bild zu entsprechen. Die wohlbehütete Susanne dagegen hat alles, was Linda fehlt. Nachdem „Miss Piggy“ - so wird Susanne verächtlich genannt - ihr nun auch noch den Freund auszuspannen gedenkt, will Linda der Nebenbuhlerin zum Geburtstag eigentlich nur einen Denkzettel verpassen. Sie stachelt ihre Clique an, Susanne zu entführen. Auf dem Dachboden von Lindas Elternhaus gerät die Situation jedoch schnell außer Kontrolle. Auf Lindas Geheiß beginnen Kati und Josch, die verängstigte Mitschülerin erbarmungslos zu erniedrigen und zu misshandeln. Josch hält die Situation schließlich nicht mehr aus und verständigt die Polizei. Im Krankenhaus erliegt Susanne ihren schweren Verletzungen. Nora kann nicht verstehen, warum ihre Tochter sterben musste. Ein Jahr später besucht sie Linda im Gefängnis. Die Antwort auf die Frage, warum ihre Tochter sterben musste, ist erschütternd: Sie hat es verdient.
Hinweis
Regisseur und Autor Thomas Stiller, für „Unter dem Eis“ mit dem Adolf-Grimme-Preis geehrt, verarbeitete das brisante Sujet zu einer bemerkenswerten Fernsehproduktionen. Sein provokantes Drama gibt keine bequemen Antworten. Erschütternde Gewaltszenen, gefilmt mit dokumentarisch anmutender Handkamera, fordern dem Zuschauer einiges ab. Dank kunstvoll gestaffelter Rückblenden löst der Film sich von der üblichen Erzählchronologie. Liv Lisa Fries („Babylon Berlin“, „In Liebe, Eure Hilde“) spielt eine Mädchen, das so böse ist, wie man es in dieser unerbittlichen Klarheit selten im deutschen Fernsehen sah - dabei entspricht sie keineswegs dem Klischee der verrohten Ghettogöre aus dem sozialen Brennpunkt. Ein Fernsehspiel, das unter die Haut geht.
Personen
Schauspieler: Rolle | Linda Nora Wagner Susanne Wagner Josch Marianne Hendrik Wagner Robert Kati |
| Regie: | Thomas Stiller |
| Drehbuch: | Thomas Stiller |
| Kamera: | Marc Liesendahl |
| Musik: | Peter Scherer |