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Mehr als 100 prachtvolle alte Paläste Palermos bestimmen das Stadtbild der sizilianischen Metropole und ziehen Touristen in Scharen an. Doch der frühere Adel Palermos kämpft um das Überleben der Palazzi. Denn der Staat erlässt kostspielige Auflagen beim Denkmalschutz, hilft aber nicht beim Erhalt der Gebäude. Dabei sind sie ein Teil der Identität Palermos und dazu ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Die Palastbesitzer versuchen, die alten Häuser in Eigenregie über die Zeiten zu retten ...
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Nicoletta Lanza Tomasi, Duchessa di Palma, gibt in ihrem Palazzo Kochkurse, um die hohen Kosten für den Erhalt des Gebäudes aufzutreiben. „A day cooking with the dutchess“ ist zu einem Geheimtipp für Palermo-Besucher geworden. Nach dem gemeinsamen Kochen und vor dem Mittagessen führt Nicoletta die Gäste durch den ehrwürdigen Palazzo, in dem Giuseppe Tomasi di Lampedusa „Der Leopard“ geschrieben hat. Der Schriftsteller wurde am 23. Dezember 1896 in Palermo geboren. „Wenn alles bleiben soll, wie es ist, muss sich alles ändern“, lautet das bekannteste Zitat aus seinem Weltbestseller. Vielleicht wird der Palast aus dem 18. Jahrhundert bald sogar mit Solarenergie ausgerüstet? Es wäre der erste in Palermo.
Bis zu zehn Millionen Euro haben Carine und Giuseppe Vanni Calvello Mantegna di Gangi, Principi Vanni Mantegna, in den letzten 30 Jahren in die Restaurierung ihres Palazzo Gangi investiert. Mehrmals täglich öffnen sie den Palazzo für ein gut zahlendes Publikum. Der Ärger über die öffentlichen Institutionen ist groß: Nicht nur, dass es keine Unterstützung gibt, seit 2012 können die Palastbesitzer ihre Ausgaben nicht mehr von der Steuer absetzen.
Mehr Wertschätzung für die kostbaren Denkmäler zu erreichen, das versucht auch Bernardo Tortorici Montaperto, Principe di Raffadali. Doch immer noch stehen in Palermo Palast-Ruinen aus dem Zweiten Weltkrieg. Der Palazzo Costantino am schönsten Platz Palermos, Quattro Canti, ist auch ohne Bomben ein Schatten seiner selbst. Mitschuld: die Bürokratie der Stadt, wie Marchesa Cesira Palmeri di Villalba kritisiert. Wird die Politik ein Einsehen haben, oder kann nur noch ein Wunder der Stadtheiligen Santa Rosalia den ehrwürdigen Gemäuern helfen?
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