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Ungarn: Ein Gymnasium für Roma (2025)

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Reportage
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Roma haben in Ungarn einen schwierigen Stand: 40 Prozent von ihnen leben unterhalb der Armutsschwelle, meist abseits der Innenstädte. Dies wirkt sich sehr stark auf ihre Ausbildung aus: 99 Prozent der jungen Roma besuchen nie eine Universität. Angesichts der Situation wirkt das Ambedkar-Gymnasium wie ein Hort des Widerstands, denn hier werden ausschließlich Roma unterrichtet. Am Anfang dieser hoffnungsvollen Geschichte steht der Schuldirektor Tibor Derdák. Ende der 80er Jahre sah er zum ersten Mal die Wellblechsiedlungen der ungarischen Roma. Diese Erfahrung markierte den Beginn seines Kampfes für Chancengleichheit.

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    Details

    Rund 800.000 Roma leben derzeit in Ungarn. Obwohl sie sich bereits vor mehr als 500 Jahren ansiedelten, ist ihr Stand weiterhin schwierig - 40 Prozent von ihnen leben unterhalb der Armutsgrenze, die meisten abseits der Innenstädte. Das Ambedkar-Gymnasium befindet sich in Miskolc, der viertgrößten Stadt des Landes, und zeichnet sich durch eine besondere Eigenschaft aus: Es bietet ausschließlich jungen Roma zwischen 14 und 18 Jahren eine zweite Bildungschance. Eine von ihnen ist die 18-jährige Mutter Stefania Vadász. Wie andere Jugendliche aus ihrer Community hätte auch sie beinahe keinen Schulabschluss gemacht. Doch diese Institution - in Ungarn die einzige ihrer Art - eröffnete ihr neue Perspektiven: Hier kann sie gemeinsam mit ihrem viermonatigen Kind am Unterricht teilnehmen.Am Anfang dieser hoffnungsvollen Geschichte steht der Schuldirektor Tibor Derdák, der die Einrichtung gründete. Ende der 80er Jahre sah er zum ersten Mal die Wellblechsiedlungen der ungarischen Roma. Diese Erfahrung markierte den Beginn seines Kampfes für Chancengleichheit. Für ihn ist es „unmöglich, ein Kind abzulehnen“. Damit die Gymnasiasten begreifen, dass ihr Leben nicht zwangsläufig in Armut enden muss, werden regelmäßig erfolgreiche Roma eingeladen. Imola Málek ist das Sprachrohr einer neuen Generation von Frauen: Sie hat ihr Studium an einer ungarischen Universität abgeschlossen. Ihre Geschichte ist für die Jugendlichen, denen allzu lange keine Beachtung geschenkt wurde, ein wahrer Grund zur Hoffnung.

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