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Niemand scheitert gerne. Doch manchmal führt genau das zum Erfolg: Hätte der Mediziner und Bakteriologe Alexander Fleming ordentlich aufgeräumt, gäbe es heute kein Penicillin. Forschende wissen also: Trial and Error braucht vor allem eines: den Error!
Auch die Psychologie und Lernforschung zeigen, dass Misserfolge jemanden erfolgreicher machen können. Sollte man also häufiger scheitern, um zum wahren Gewinner zu werden?
Scheitern klingt nach Rückschlag, nicht nach Fortschritt. Doch was, wenn Fehler genau das Gegenteil bewirken? Raubtiere verfehlen ihre Beute dreimal häufiger, als sie sie fangen, und überleben trotzdem. Auch die Wissenschaft lebt vom Irrtum: der Beweis des Urknalls, die Entdeckung des Penicillins - bahnbrechende Erkenntnisse begannen oft als Fehlschläge.
Der Lernwissenschaftler Prof. Manu Kapur von der ETH Zürich nennt das „produktives Scheitern“: Wer selbst nach Lösungen sucht und dabei stolpert, lernt nachhaltiger. Fehler als wahrer Motor des Fortschritts. Laut Stuart Firestein, Neurowissenschaftler an der Columbia University, ist Scheitern sogar Teil eines physikalischen Prinzips, nämlich des zweiten Hauptsatzes der Thermodynamik. Demnach gibt es ein systemisches Streben nach Verlust, Zerfall und Chaos im Universum. Darin offenbaren sich neue Möglichkeiten und ein immenses kreatives Potenzial.
Scheitern ist aber nicht per se produktiv: Wer Krisen nur schönredet, läuft Gefahr, sich in Illusionen zu verlieren. Die Biopsychologin Lara Puhlmann vom Leibniz-Institut für Resilienzforschung untersucht, wie das menschliche Gehirn Krisen verarbeitet - und warum die richtige Neubewertung eines Rückschlags entscheidend ist.
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