Themen
Details
Dädalus lebte am Hof von König Minos und gehörte zu den großartigen Erfindern des alten Griechenlands. Er war ein brillanter Architekt, ein genialer Zeichner und begnadeter Bildhauer. Auf der Insel Kreta fand er am Hofe des Königs Minos Asyl. Minos hatte von Poseidon als Zeichen, dass seine Gebete erhört wurden, einen prächtigen, strahlend weißen Stier erhalten. Dieser gefiel dem König so gut, dass er das Versprechen, das Tier dem Meeresgott zu opfern, ignorierte. Statt es zu schlachten, nahm er es in seine Herde auf und tötete dafür ein anderes Tier. Poseidons Rache für diese Täuschung war schrecklich: Für diesen Betrug verfluchte Poseidon die arme Pasiphaë, Minos Gemahlin, die sich daraufhin in den Stier verliebte. Sie war ratlos, wusste sich nicht zu wehren gegen das brennende Verlangen, sich mit Poseidons weißem Stier im Liebesakt zu vereinen. Königin Pasiphaë wendete sich hilfesuchend an Dädalus und drohte sogar, ihn und seinen Sohn Ikarus zu töten, wenn er keine Lösung für sie fände.
Schließlich kam es mit Dädalus‘ Hilfe zu einer widernatürlichen Begattung: Daraus ging neun Monate später eine schreckliche Kreatur hervor: der Minotauros - ein hybrides Wesen. Wutentbrannt wollte König Minos zunächst Dädalus für diese Torheit bestrafen, doch dann dachte er: Durch Dädalus ist diese schreckliche Kreatur entstanden, also solle er diesen Frevel am heiligen Bund der Ehe nun auch wieder beseitigen. Dädalus soll ein Gefängnis für das Ungeheuer bauen. Dädalus erbaute eine architektonisch außergewöhnliche Anlage, ein Labyrinth. Der junge Theseus wagte sich schließlich in jenes komplexe Bauwerk, machte dem Monster den Garaus und fand dank Ariadnes Hilfe wieder hinaus. Als Minos dies erfuhr, sperrte er Dädalus und dessen Sohn Ikarus selbst in das Labyrinth, die - obwohl sie diesen Kerker selbst erbaut hatten -, darin gefangen waren wie in einer Falle. Da kam Dädalus eine Idee: Er konstruierte Flügel, um sich gemeinsam mit seinem Sohn zum Himmel emporzuschwingen ...
Hinweis
Die 20-teilige Reihe über das antike Griechenland begibt sich auf eine spannende Suche nach den Gründungsmythen unserer Zivilisation. Alle großen Zivilisationen gründen sich auf Erzählungen vom Ursprung der Welt und vom unausweichlichen Tod. Ihre poetische Kraft überdauerte die Jahrhunderte und ist bis heute gegenwärtig.
„Die großen Mythen“ erzählt mit originellen Animationen und ausgewählten kunsthistorischen Darstellungen von den griechischen Mythen, wie sie in den ältesten Schriftzeugnissen überliefert wurden. Ein visuelles Abenteuer rund um die Schicksale von Göttern, Helden und anderen bedeutenden Gestalten der Mythologie.Synchronfassung, Online verfügbar von 30/06 bis 31/12
Personen
| Regie: | Nathalie Amsellem, Sylvain Bergère |