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Memel, Njoman, Nemunas, Neman: 937 Kilometer ist der Fluss lang, der auf seinem Lauf von der Hochebene bei Minsk bis zum Kurischen Haff verschiedene Namen trägt, je nachdem, ob er gerade durch Weißrussland, Litauen oder entlang der russischen Grenze fließt. Jahrhundertelang war die Memel der Strom Ostpreußens und dadurch auch im deutschen Bewusstsein präsent. Dem Flusslauf folgend entsteht ein Porträt der Memel von der Quelle bis zur Mündung, das auch von Menschen erzählt, die heute am Fluss, mit dem Fluss, von dem Fluss leben, wie etwa die junge weißrussische Familie, die in einem kleinen Dorf ihren Traum vom einfachen Leben verwirklicht, ein alter litauischer Partisan, der gegen Ende des Zweiten Weltkriegs gegen die russischen Besatzer kämpfte - und zehn Jahre seines Lebens in sowjetischer Lagerhaft verbrachte, der litauische Zeidler Romas - einer der letzten Waldimker, der in luftiger Höhe und ganz ohne Schutzkleidung mit seinen Bienenvölkern arbeitet. In Kaunas zwei Taucher, die Relikte des Krieges vom Grund der Memel bergen. Kaunas war einst ein bedeutendes jüdisches Zentrum. Von ehemals dreißig Synagogen ist nur eine einzige übriggeblieben. Durch das alte Memelland, das einst zu Ostpreußen gehörte, geht die Reise entlang der Memel weiter bis zur Mündung. Das Memeldelta ist eine europäische Sehnsuchtslandschaft, ein wildes Stück Natur, eine Wasserwildnis wie ein Aderngeflecht, mit heimlichen Buchten, Erlenbrüchen und Urwäldern aus Schilf, durch die die Memel letztlich in die Ostsee fließt.
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