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In der ganzen Welt sind die Kaimaninselen vor allem für das bekannt, was sie nicht haben: Steuerpflicht. Es gibt dort keine Einkommensteuer, keine Lohnsteuer, keine Kapitalertragsteuer und auch keine sonstigen Abgaben. Die karibische Inselgruppe ist aber auch aus ganz anderen Gründen ein Paradies. Denn hier zeigt sich die Natur von ihrer schönsten Seite: strahlend weiße Traumstrände, wilde Rochen, die sich streicheln lassen, und eine schillernde Persönlichkeit, den weltexklusiven türkisblauen Leguan, findet man hier. Einmal im Jahr geht es um das kulturelle Erbe der Insel. Während der Piratenwoche sind scharenweise Seeräuber unterwegs. Aber die muss heute niemand mehr fürchten.
Lange bevor Multimillionäre die Cayman Islands entdeckt haben, war die Inselgruppe Rückzugsort für Piraten. Die fanden hier frisches Trinkwasser im Überfluss und Schildkröten als Proviant. Sogar der berüchtigte Blackbeard ist hier vor Anker gegangen. Die Piratenhistorie gilt als kulturelles Erbe der Caymans. Insulaner wie Darvin Ebanks sind Botschafter dieser Tradition. Seit 1978 ist er jedes Jahr während der Piratenwoche als Anführer einer Seeräubergruppe unterwegs. Das Rollenspiel ist für Darvin längst Passion: „Ich will, dass die Geschichte der Piraten nicht vergessen wird.“
Vor allem Grand Cayman, die Hauptinsel, ist Zufluchtsort für Millionäre und Milliardäre. Luxusvillen säumen die Strände. Mit ihnen wächst der Bedarf an exklusiver Dienstleistung. Thomas Tennant kommt als Privatkoch direkt zu den Anwesen seiner wohlhabenden Kundschaft. Sogar King Charles III., damals noch Prinz, hat er schon bekocht. Thomas aktueller Auftrag: ein Dinner für ein Ehepaar aus den USA - gewünscht ist echte Cayman-Küche. Auf der Speisekarte: Conch, große Schneckenmuscheln, und Grüner Leguan. Ja, der Grüne Leguan, ihn zu verspeisen, ist praktizierter Artenschutz. Er hatte sich extrem vermehrt und seinen türkisblauen Artgenossen fast verdrängt. Die Inselregierung lobte eine Fangprämie aus. „Aus der Not eine Delikatesse machen. Das ist Cayman Philosophie“, freut sich der Koch.
Die einzigartige Unterwasserwelt der Cayman Islands ist streng geschützt. Am Strand gehen Teams der Umweltpolizei täglich auf Streife. Officer Carl Edwards ist im flachen Wasser vor Rum Point im Einsatz, wo Seesterne die Attraktion sind: „Unser Auftrag lautet, die Besucherströme zu lenken.“
Der sogenannte Kitchen Dance stammt noch aus der Zeit der Sklaverei. Die versklavten Afrikaner mussten damals ihre kulturellen Traditionen heimlich fortführen. Sie musizierten und tanzten in den Küchen der Plantagenhäuser. Eine Tradition, die fast in Vergessenheit geriet. Bis Melisha McField ihre Tanzgruppe Dreamchasers gründete. Fast 100 Traumjäger zelebrieren inzwischen die Rhythmen ihrer Vorfahren.
Die Cayman Islands sind die Spitze eines gigantischen unterseeischen Berges, der von sehr tiefem Wasser umgeben ist. Mit bis zu 7686 Metern gilt das Cayman Trough als tiefster Punkt der Karibik - ein ideales Revier für Haie. Und für die Meeresbiologin Johanna Kohler: Sie nutzt die einzigartigen Strömungen und Riffe, um das Verhalten der Tiere zu studieren. An diesem Tag muss sie den kleinen Peilsender bergen, den die Wissenschaftler an einem Hai befestigt hatten, gar nicht so einfach bei dem starken Wellengang über der Tiefseerinne.
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